Pressemitteilung

Konferenz betont Motivation und Fähigkeit chronisch kranker Patienten, sich in das Wirtschafts- und Sozialleben zu integrieren

Pressekonferenz. Foto: Die lettische Hilfsorganisation für Krebspatienten „Dzīvības Koks“
24 März 2015

Am 19. und 20. März fand die internationale Konferenz „Chronische Krankheiten als Herausforderung des 21. Jahrhunderts in Europa: Die Perspektive und wirtschaftliche Aktivität des Patienten“ statt, die seitens der lettischen Hilfsorganisation für Krebspatienten „Dzīvības Koks“ („Lebensbaum“) in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Pulmonale Hypertonie und dem Patienten-Ombudsmann im lettischen Gemeindehaus in Riga im Rahmen der lettischen Präsidentschaft im Rat der Europäischen Union veranstaltet wurde.

Am ersten Tag der Konferenz erarbeiteten die Teilnehmer ein theoretisches Rahmenwerk und am zweiten Tag diskutierten sie in Arbeitsgruppen, um gemeinsam Themen bezüglich der vollständigen Reintegration chronisch kranker Patienten ins soziale und wirtschaftliche Leben zu identifizieren und konkrete praxisorientierte Empfehlungen sowie eine Resolution vorzubereiten.

„Diese Konferenz soll das Wissen der Patienten und Experten zusammenführen, um das Leben chronisch kranker Patienten und ihrer Verwandten zu verbessern. Es sollte klar sein, dass obwohl wir von Prozenten sprechen, sich hinter jedem Prozent eine Person und seine Verwandten verbergen“, so Gunita Berķe, Vorsitzende der Gesellschaft Dzīvības koks.

Sie betonte ebenfalls, dass zwar viel über Prävention, Diagnose und Behandlung die Rede sei, kaum jedoch darüber, was mit der Person nach Behandlungsende geschehe.    

„Für chronisch kranke Patienten ist es wichtig, unabhängig von der Art der Erkrankung und des Alters, ins soziale und wirtschaftliche Leben vollständig integriert zu sein. Um dies zu ermöglichen, sollte das Prinzip „Gesundheit in allen Politikbereichen“ umgesetzt werden. Dies bedeutet, dass politische Entscheidungen auf allen Ebenen mit Weitblick getroffen werden, um Ursachen mit negativen Auswirkungen auf die Gesundheit und einen aktiven Lebensstil zu verhindern. Es bedeutet außerdem, dass jedem Menschen die Möglichkeit gewährt sein muss, sich vollständig in die Gesellschaft zu integrieren“, erklärte Guntis Belēvičs, Gesundheitsminister der Republik Lettland.

Er betonte des Weiteren, dass in naher Zukunft mehr Aufmerksamkeit der Rehabilitierung und palliativen Fürsorge gewidmet werde.

Am zweiten Tag der Konferenz diskutieren die Arbeitsgruppen über folgende wichtige Themen bezüglich chronischer Krankheiten: wirtschaftliche Aspekte chronischer Krankheiten; Gesundheitspolitik und wirtschaftliche Tätigkeit; Patientenrechte und Arbeitsumfeld; Verbesserung beruflicher Fähigkeiten; Rehabilitationsdienstleistungen und Verringerung von Behinderung; Besonderheiten seltener Krankheiten; Onkologie als chronische Krankheit in der öffentlichen Meinung. Zurzeit werden die Empfehlungen der Arbeitsgruppen zusammengefasst, um die Resolution der Konferenz zu ergänzen und diese den Konferenzteilnehmern zur weiteren Abstimmung weiterzuleiten. Im April wird die Endfassung der Resolution vorbereitet, um sie der Europäischen Kommission, dem Europäischen Parlament, dem Rat der Europäischen Union sowie den nationalen Regierungen zu unterbreiten.

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Der zweite Tag der Konferenz. Foto:Die lettische Hilfsorganisation für Krebspatienten „Dzīvības Koks“

Chronische Krankheiten, einschließlich solcher die einst als unheilbar galten, wie Krebs oder pulmonale Hypertonie, sind eine zunehmende Last für die Gesundheits- und Sozialsysteme Europas, einschließlich Lettlands. Chronische Krankheiten sind für die Patienten ein dauerhafter Zustand und können in den meisten Fällen mithilfe der Verbesserungen in der Gesundheitsversorgung erfolgreich kontrolliert werden. Die Überlebensrate chronisch kranker Patienten wächst und somit ebenfalls die Gesamtanzahl chronisch kranker Patienten. Aus diesen Gründen ist es äußerst wichtig sicherzustellen, dass sich chronisch kranke Patienten ins Wirtschafts- und Sozialleben integrieren können, um so einen Teil beizutragen, anstatt zur Last zu fallen.  

Die lettische Hilfsorganisation für Krebspatienten „Dzīvības Koks“ („Lebensbaum“) wurde 2004 ins Leben gerufen und ist die führende Nichtregierungsorganisation in Lettland, die Krebspatienten und ihre Verwandten vereint. Die Aufgabe der Organisation ist es, die Interessen der Patienten auf nationaler und internationaler Ebene zu schützen, sodass lettische Patienten Zugang zur besten Gesundheitsfürsorge haben. „Dzīvības koks“ ist Mitgleid der Europa Donna und der Koalition Europäischer Krebspatienten. Seit 2013 organisiert „Dzīvības koks“ Aktionen in den Regionen Lettlands. 2014 erhielt die Gesellschaft den jährlichen Gesundheitspreis des lettischen Ärzteverbands als Patientenorganisation, die die meiste Unterstützung bietet.  

Die Gesellschaft für Pulmonale Hypertonie (GPH) wurde am 5. August 2011 gegründet. Im gleichen Jahr, wurde die Gesellschaft Mitglied der Europäischen Gesellschaft der PH-Patienten „PHA Europe“. Die GPH vereint lettische PH-Patienten, ihre Verwandten, Experten und andere Unterstützer. Ziel der Gesellschaft ist es, die Lebensqualität der PH-Patienten zu verbessern und die Öffentlichkeit über die Krankheit sowie über die Diagnose, Behandlung und Rehabilitation aufzuklären.  

Die Patienten-Ombudsstelle ist eine unabhängige Organisation, die seit 2008 erstmalig in Lettland sowohl Patienten, als auch medizinisches Fachpersonal und Experten in dem Bereich berät, Lösungen sucht und bei Fragen bezüglich Gesundheitsorganisationen, Behandlungsqualität und Patientenrechten hilft. Die Aufgabe der Patienten-Ombudsstelle ist es, die Qualität des Gesundheitssystems durch die Förderung von Kommunikation und Informationsaustausch zwischen den Beteiligten im Gesundheitswesen zu verbessern. Darüber hinaus, zielt die Organisation darauf ab, das Feedback zur Patientenbehandlung und dem medizinischen Fachpersonal zu verarbeiten, so dass die Entwickler und Unterhalter des Systems ihre Arbeit verbessern können.

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Juta Šteinerte
"Dzīvības koks"
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