Pressemitteilung

#mindpower: Rainis un Aspazija beenden ihre Videoreise in Rumänien

02 Juli 2015

Mit dem Abschluss der ersten lettischen Präsidentschaft im Rat der Europäischen Union, geht die halbjährige Reise des #mindpower Kurzfilmprojekts durch Europa, das dem 150.Geburtstag der lettischen Dichter Rainis und Aspazija gewidmet wurde, ebenfalls zu Ende. In der letzten Episode des Projekts klingen ihre Ideen in den rumänischen Gebirgen aus.

In dieser Zeit haben die Erschaffer des Projekts alle 28 EU-Mitgliedsstaaten besucht und verschiedene Menschen getroffen. Dazu zählen Politiker, Musiker, Schauspieler, Wissenschaftler und viele mehr. Die Kurzfilme stellen die Persönlichkeiten vor und enthüllen die Charakteristiken jedes Landes, sowie die unterschiedlichen Facetten der Werke von Rainis und Aspazija. 

Ein Beweis der endlosen Kreativität

In der abschließenden Episode der #mindpower Serie liest der rumänische Bergsteiger Horia Colibăşanu einen Auszug des Gedichts „Kreativer Geist“ von Aspazija aus der Gedichtsammlung „Die weit ausgebreiteten Flügel“ (1920) vor. Wieder einmal bestätigen diese Worte eine der Hauptthemen des Projekts – die Aufwärtsbewegung in Richtung des breiten Ideenraums, wo die unendliche Kreativität wohnt und es möglich ist, seine Gedanken frei auszudrücken.

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Horia Colibăşanu. Foto: Juris Podnieks Studio

Horia Colibăşanu hat den Ruf, Rumäniens erfolgreichster Höhenbergsteiger zu sein. Er hat sieben der höchsten Gipfel der Welt bestiegen und dabei mehr als 8000 Meter über dem Meeresspiegel ohne zusätzlichen Sauerstoff oder die Unterstützung von Sherpas erklimmt. Zu Horias erfolgreichen Ersteigungen zählen der höchste Gipfel der Karakoam Gebirgskette, der gefährliche K2, und verschiedene Gipfel des Himalayas, einschließlich des schwierigen Annapurna und des unberechenbaren Manaslu. Dieses Jahr plant er eine Expedition zum Everest.

Horia nimmt ebenfalls erfolgreich an dem sogenannten Ironman Triathlon teil, einem Rennen, das aus 2,4 Meilen (3,8 Kilometer) Schwimmen, 112 Meilen (180 Kilometer) Fahrradfahren und 26,2 Meilen (42,2 Kilometer) Laufen besteht. Daheim ist er ebenfalls als Motivationsredner bekannt und hält Vorlesungen zum Management von Risiken, Teamwork und Krisen, sowie Entscheidungstreffen für junge Bergsteiger, Studenten, Journalisten und Unternehmer. 

Der europäische Geist der Ideen von Rainis und Aspazija ist überraschend

„Gedanken enthalten große Macht: was du denkst ist wer du bist.“ (Rainis)

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Rainis (Goran Gora) und Aspazija (Eva Ikstena-Strapcāne). Foto: Juris Podnieks Studio

Das ursprüngliche Ziel des #mindpower Projekts war es, Ideen von Rainis und Aspazija zu finden, die heutzutage immer noch aktuell seien und ihre Gedichte mit Menschen aus verschiedenen Nationen zusammenzuführen und jedem dieser Treffen eine unterschiedliche Form und etwas Spezielles zu verleihen. Am Ende des Projekts, müssen die Autoren jedoch zugeben, dass sie viele Überraschungen erlebt haben. Einerseits hat sich Europa als überraschend bezüglich ihrer Vielfältigkeit und Schönheit herausgestellt. Andererseits jedoch, war der europäische Geist der Ideen beider Dichter überraschend.

„Die Texte, die Rainis und Aspazija vor einem Jahrhundert verfassten, enthüllen die wahre europäische Willensstärke (mindpower). Durch die Treffen mit verschiedenen Menschen in den EU-Mitgliedsstaaten und deren Einführung in Auszüge der Werke der beiden Dichter, haben wir entdeckt, dass die Zitate präzise, wertvoll und angemessen sind. Sie sind lebendig“, erklärt Olafs Okonovs, Regisseur der Videos.

Olafs Okonovs erzählt, dass, bevor er in andere Länder, Sprachen und Kulturen reiste, er zuerst in den Spiegel blicken musste, um zu verstehen, wie viel unseres eigenen Raumes Rainis und Aspazija eingenommen haben. Er entdeckte Schichten von Witzen und Klischees, aber auch etwas Grundsätzliches unter ihnen – überraschend viele Ideen, die unser eigen geworden sind, nicht in Form von Zitaten, sondern in Form von Überzeugungen.

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Regisseur Olafs Okonovs bei der Aufnahme eines #mindpower Videos. Foto: Juris Podnieks Studio

Der Regisseur kommt zu dem Schluss, dass die Ideen der beiden Dichter die europäische Identität der Letten gestärkt haben: „Wenn ich durch Länder reise und die Städte, Leute und deren Verhalten aufmerksam beobachte, sehe ich, dass wir alle eine gemeinsame Grundlage haben, nämlich die, die die Europäische Gemeinschaft untermauert. Und dies unterscheidet sich von anderen Teilen der Welt. Wir sind in unseren Sprachen, Mentalitäten und unserer Geschichte unterschiedlich und doch sind wir gleich. Europäer.“

Die Produzentin des Projekts, Marta Kontiņa, gibt zu, dass sie von den Persönlichkeiten, die sie traf, am meisten überrascht und inspiriert war: „In jedem Land hatten wir die Ehre, herausragende Vertreter ihrer Arbeitsbereiche zu filmen und sie waren alle fantastische Menschen. Außerdem waren die meisten von ihnen keine Schauspieler und somit nicht an Kameras gewöhnt. Für sie war das eine Herausforderung und manchmal, am Anfang der Dreharbeiten, waren die Leute besorgt, aber alles verlief gut und in einer freundlichen Atmosphäre."

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Marta Kontiņa in einem Gespräch mit dem Direktor des Dänischen Kulturinstituts Michael Metz Mørch. Foto: Juris Podnieks Studio

Einen wesentlichen Bestandteil des Projekts stellten die Leute dar, die die Texte von Rainis und Aspazija in alle Sprachen der EU übersetzten. Unter Berücksichtigung des erheblichen Arbeitsaufwands, hofft das Projektteam das gesamte Material zu sammeln und in einer gedruckten Ausgabe und auf DVD zu veröffentlichen. Dies würde ein einzigartiges Medium darstellen, das von Schulen, Museen und anderen kulturellen Einrichtungen sowie lettischen diplomatischen Vertretungen im Ausland verwendet werden könnte, um für die lettische Kultur zu werben.

Die Schaffung von #mindpower – ein komplizierter und spannender Prozess

Die Autoren des Projekts geben zu, dass #mindpower in einem aufwendigen Prozess erschaffen wurde. Es benötigte ein halbes Jahr lang eine gewissenhafte Koordinationsarbeit, da die Arbeiten in verschiedene Richtungen gleichzeitig durchgeführt werden mussten – Auswahl der Texte, Übersetzungen, Persönlichkeiten finden, Dreh, Schnitt und die Werbung der fertigen Episoden.

Die meisten Abenteuer sind mit dem Weg zum Drehort verbunden. Es ist unmöglich, all die zurückgelegten Kilometer zu zählen, da das Filmteam mit Flugzeugen, Fähren, Zügen, Mietwagen und Taxis reiste. "Wir haben versucht, in einer Reise, so viele Länder wie möglich zu kombinieren. In dieser Hinsicht war die Unterstützung der lettischen nationalen Fluggesellschaft airBaltic von unschätzbarem Wert. Ohne sie müssten wir für mehrere Monate mit einem Mietwagen auf Europa-Tour gehen“, erinnert sich Marta Kontiņa. Das Filmteam sagt scherzend, dass sie nun Experten in den Bereichen Autovermietung, Hostels und billigem, aber gutem Essen sind.

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Aufnahme der #mindpower Episode in Rumänien. Foto: Mircea Gherase

Im Namen der Kunst war das Team auch zu einigen extremen Herausforderungen bereit – es kletterte mit dem rumänischen Bergsteiger Horia Colibăşanu einen 1500m hohen Berg hinauf oder kroch durch einen schmalen Lüftungsschacht in einer verlassenen Fabrik in Berlin, wo der Graffiti-Künstler Plotterroboter KEN sein Gemälde erstellte.

Währenddessen, filmten sie in Malta eine Bildhauerfamilie – Vater und Sohn – die eine Skizze von Rainis in Kalkstein hämmerten. Das Filmteam wollte den Stein nicht im Exil lassen und beschloss ihn mit nach Lettland zu nehmen. Leider hat er die Sicherheitskontrolle am Flughafen nicht überstanden und musste in Malta bleiben. Die Flughafenmitarbeiter versprachen jedoch, einen geeigneten Ort für das Porträt von Rainis zu finden.

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Ein Porträt von Rainis entsteht in Malta. Foto: Juris Podnieks Studio

Das Projekt wurde vom Juris Podnieks Studio, dem Regisseur Olafs Okonovs und vier Operatoren  ̶  Aleksandrs Grebņevs, Dainis Juraga, Aigars Sērmukšs und Kaspars Braķis  ̶  kreiert. In Lettland wurde Rainis von dem populären Musiker Goran Gora und Aspazija von Eva Ikstena-Strapcāne, der Kulturnachrichtensprecherin des Lettischen Fernsehens dargestellt. Das Projekt wurde von der lettischen nationalen Fluggesellschaft airBaltic, der Stadt Jūrmala, dem Informationsbüro des Europäischen Parlaments und dem lettischen Institut unterstützt. Das #mindpower-Projekt war eins der außergewöhnlichsten Ereignisse des Kulturprogramms der lettischen EU-Ratspräsidentschaft.

Die #mindpower-Videos findet man auch künftig auf der Webseite der Ratspräsidentschaft EU2015.LV, dem offiziellen YouTube-Kanal und der Facebookseite des Projekts. Bis jetzt wurden alle Episoden in den verschiedenen sozialen Netzwerken zusammen um die 125000 Mal angeschaut.

Contact
Linda Jākobsone
Abteilungsleiterin Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit