Pressemitteilung

In Riga wurde die Bedeutung der Arbeitsvermittlungsdienste zur Förderung der integrativen Beschäftigung betont

Foto: Ministry of Welfare
15 Juni 2015

In Riga fand am 11. und 12. Juni die dritte Vorstandssitzung des Europäischen Netzwerkes der öffentlichen Arbeitsvermittlungsdienste statt. Vertreter der Europäischen Kommission und die Leiter der Arbeitsvermittlungsdienste aus 28 EU-Mitgliedsstaaten diskutierten über die Situation auf dem Arbeitsmarkt der Europäischen Union, die Aufgaben des Europäischen Netzwerkes der öffentlichen Arbeitsvermittlungsdienste, dessen Prioritäten und Erfolge bei der Verringerung der Arbeitslosigkeit.

Eines der Ziele des Netzwerkes ist die verbesserte Effizienz der Dienstleistungen der Arbeitsvermittlungsdienste. Daher konzentrierte sich die Sitzung auf den Austausch von Erfahrungen. Die Teilnehmer diskutierten ebenfalls über Beispiele bewährter Praktiken für die Verringerung der Langzeitarbeitslosigkeit, die Förderung der Beschäftigung von Jugendlichen und die Bedeutung der Entwicklung und Zugänglichkeit von elektronischen Dienstleistungen heute.
Detlef Eckert, Direktor der Generaldirektion für Beschäftigung, Soziales und Integration der Europäischen Kommission, beschrieb die Beschäftigungssituation in den Europäischen Ländern und erklärte, dass die Arbeitslosenquote selbst bei einer Zunahme der Anzahl offener Stellen nicht sinken würde, so dass die Balance zwischen Arbeitskräften und den Anforderungen des Arbeitsmarktes für die EU-Mitgliedsstaaten ein aktuelles Thema sei.

Inese Kalvāne, Leiterin der lettischen Agentur für Arbeit und stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Europäischen Netzwerks der öffentlichen Arbeitsvermittlungsdienste, betonte die Bedeutung der Arbeitsvermittlungsdienste für die Förderung der integrativen Beschäftigung. Die Zusammenarbeit und der Erfahrungsaustausch zwischen den Arbeitsvermittlungsdiensten sei für die Verringerung der Langzeitarbeitslosigkeit und die Bereitstellung von Unterstützung für folgende Zielgruppen von entscheidender Bedeutung: arbeitslose Jugendliche, Menschen mit Behinderungen und Arbeitslose im Vorruhestandsalter. Sie verwies ebenfalls auf die Bedeutung der Personalentwicklung in den Arbeitsvermittlungsdiensten für die Verringerung der Arbeitslosigkeitsprobleme.

Die Leiter der Arbeitsvermittlungsdienste diskutierten aktiv über die Rolle der Arbeitsvermittlungsdienste bei der Wiedereingliederung von Menschen in den Arbeitsmarkt, die über einen langen Zeitraum hinweg ohne Arbeit waren. Mehrere nationale Beispiele bewährter Praktiken belegen, dass der Wiedereingliederungsprozess gelingt, wenn das Personal der Arbeitsvermittlungsdienste für jeden einzelnen einen individuellen Ansatz wählt, um bei der Ursachenbeseitigung der Arbeitslosigkeit zu helfen.

Zur gleichen Zeit betonten die Leiter der Arbeitsvermittlungsdienste die Bedeutung von Präventionsmaßnahmen und die Rolle der Dienste bei der Verhinderung von Langzeitarbeitslosigkeit. Es sei wichtig, die Arbeitsfähigkeiten der Arbeitslosen und ihre Übereinstimmung mit den modernen Anforderungen des Arbeitsmarktes zu beurteilen, um zu verstehen, welche zusätzlichen Kompetenzen erforderlich sind und um einen geeigneten Arbeitsplatz zu finden sowie notwendige Ausbildungsmaßnahmen vorher anzubieten.

Während der Abstimmung der Anforderungen des Arbeitsmarktes mit den Fähigkeiten der Arbeitssuchenden spielen die Arbeitsvermittlungsdienste eine entscheidende Rolle, da jede einzelne Situation bewertet und die am besten geeignete Lösung gefunden werden muss. Die meisten Mitgliedsstaaten sehen die Möglichkeiten für eine effiziente Entwicklung solcher Übereinstimmungen in der E-Welt, zur gleichen Zeit arbeiten sie an benutzerdefinierten E-Dienstleistungen. Die Nutzung der E-Welt verbessert die Zugänglichkeit der Dienstleistungen und die Möglichkeit diese zu nutzen, im Falle des Eintretens der Arbeitslosigkeit, ohne dass man auf eine Beratung bei einem Arbeitsvermittlungsdienst warten muss.

Die Vertreter aus den Niederlanden präsentierten ihre Erfahrungen in Bezug auf die Entwicklung von E-Dienstleistungen. Zum Beispiel erfolgt eine erfolgreiche Kommunikation mit Jugendlichen auf elektronischem Wege, einschließlich Skype, dies ist in solchen Fällen sehr wichtig, wenn Jugendliche nicht zum Arbeitsamt gehen wollen.

Das Europäische Netzwerk der öffentlichen Arbeitsvermittlungsdienste wurde im Jahr 2014 auf der Grundlage der Entscheidung des Europäischen Parlaments und des Rates der Europäischen Union zur engeren Zusammenarbeit zwischen den europäischen öffentlichen Arbeitsvermittlungsdiensten gegründet. Die Vertreter aller 28 EU-Mitgliedsstaaten und der Europäischen Kommission arbeiten innerhalb des Europäischen Netzwerks der öffentlichen Arbeitsvermittlungsdienste.

Alle sechs Monate veranstaltet das jeweilige vorsitzende Land im Rat der Europäischen Union die Vorstandssitzung des Europäischen Netzwerkes der öffentlichen Arbeitsvermittlungsdienste, um die Leistungen der vergangenen sechs Monate zu besprechen und Beschlüsse über weitere Maßnahmen zu verabschieden. Diese Vorstandsitzung wurde von der lettischen Agentur für Arbeit veranstaltet und von der Europäischen Kommission (EaSi-PROGRESS Programm 2015) mitfinanziert.

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Marika Kupče
Expertin für Kommunikation