Pressemitteilung

Bewertung einer Aufnahme der Land- und Forstwirtschaft in die Klimawandelpolitik

Photo: EU2015.LV
23 April 2015

Am 22. und 23. April leitete das Landwirtschaftsministerium der Republik Lettland während der lettischen Präsidentschaft im Rat der Europäischen Union ein Treffen der Expertengruppe für Landwirtschaft, Forstwirtschaft und andere Landnutzung (AFOLU) in Riga.

Diese Treffen, die zwei bis drei Mal im Jahr vom präsidierenden Land des Rates der Europäischen Union veranstaltet werden, führen die EU-Minister für Landwirtschaft und Forstwirtschaft zusammen. Das Treffen in Riga trägt dazu bei, eine einheitliche EU-Position zur Bedeutung der Landwirtschaft und Forstwirtschaft für das Treibhausgasinventar und den Klimawandel zu erzielen, die für die internationalen Verhandlungen während der Konferenz der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC) nötig ist.

Während des Treffens in Riga arbeiteten Experten an den Vorbereitungen für die Sitzung in Bonn, die vom 1. bis 11. Juni alle 194 VN-Mitgliedsstaaten zusammenführen wird, um eine Annäherung ihrer Positionen über die durchzuführenden Maßnahmen zur Abschwächung des Klimawandels durch internationale Verhandlungen zu erzielen. Das Treffen in Bonn wird die UN-Klimakonferenz in Paris Ende 2015 vorbereiten, wenn sich alle 194 Mitgliedsstaaten auf ein globales Klimaschutzabkommen, das die globalen Klimaschutzverpflichtungen nach 2020 festlegen wird, einigen müssen.

„Die sechs Monate, in denen Lettland die Präsidentschaft im Rat der Europäischen Union innehat, sind für die Vorbereitung der wichtigen Klimaschutzkonferenz in Paris besonders entscheidend. Die Resultate des Expertentreffens, sowie die Frage, ob die EU-Position im globalen Forum überzeugen und der Verpflichtungsbereitschaft anderer Länder entsprechen wird, hängen davon ab, welchen Beitrag wir leisten und von unseren Verhandlungsfähigkeiten, auch unter Berücksichtigung Lettlands Erfahrung", erklärte Arvīds Ozols, Direktor der Abteilung Forstwirtschaft des lettischen Landwirtschaftsministeriums.

Die lettische EU-Ratspräsidentschaft hatte den Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) nach seiner Position zu den Auswirkungen der Klima- und Energiepolitik der EU auf den land- und forstwirtschaftlichen Sektor gefragt, da die Aufnahme des Bereichs Land- und Forstwirtschaft in die Klimawandelpolitik eine Anzahl von Unsicherheiten erzeugt. Der EWSA legte seine Position während des Treffens in Riga dar und forderte von den EU-Mitgliedsstaaten eine flexible Handhabung bezüglich der Entscheidungen über die post-2020 Ziele bei der Reduzierung von Treibhausgasemissionen in der Land- und Forstwirtschaft.

Es wurde darauf hingewiesen, dass die komplexen biologischen Strukturen der Land- und Forstwirtschaft berücksichtigt werden müssten. Radikale Veränderungen dürften nicht als Übergangslösung für das Erreichen kurzfristiger Ziele umgesetzt werden. Mit der Umsetzung der EU-Klimapolitikmaßnahmen und speziellen Forschungs- und Innovationsprogrammen, empfiehlt der EWSA einen schrittweisen Ausstieg aus der Nutzung fossiler Brennstoffe in der Landwirtschaft, um die Effektivität aller Produktionssysteme zu erhöhen und eine effektivere Nutzung von Ressourcen, einschließlich Land, Wasser und Nährstoffen zu unterstützen.

Die Teilnehmer besuchten einen Wald bei Jelgava, wo Spezialisten von AS Latvijas valsts meži Methoden der Waldverwaltung demonstrierten und Experten des Lettischen staatlichen Instituts für Waldforschung Silava ihre neuesten Forschungen und Ergebnisse zum Klimawandel und den Entwicklungen der Treibhausgasemissionen vorstellten. Experten von Latfora präsentierten die in Lettland verwendeten Methoden des Torfabbaus und der Rekultivierung von Sumpfflächen.

Am Treffen in Riga nahmen Vertreter der EU-Mitgliedsstaaten, der Europäischen Kommission und der Gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission, sowie Experten aus folgenden 17 EU-Mitgliedsstaaten teil: Österreich, Belgien, Tschechien, Dänemark, Estland, Irland, Lettland, Litauen, Luxemburg, Polen, Rumänien, Slowenien, Finnland, Spanien, Deutschland und Schweden.

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Kristīne Rīna
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