Pressemitteilung

Konferenz erarbeitet Empfehlungen zum Empowerment von jungen Menschen für politische Teilhabe

Um der niedrigen politischen Teilhabe von jungen Menschen entgegenzuwirken, kamen 210 junge Menschen und politische Entscheidungsträger aus ganz Europa während der EU-Jugendkonferenz „Empowerment junger Menschen für die politische Teilhabe am demokratischen Leben in Europa“ vom 23. bis 26. März in Riga zusammen.

Gemeinsame Empfehlungen wurden als Resultat der Plenarsitzungen und Workshops erarbeitet, unter Berücksichtigung von Vorschlägen, die über 40.000 junge Europäer in einem Beratungsprozess, bekannt als Strukturierter Dialog, vier Monate vor der Konferenz unterbreiteten. Das Thema politische Teilhabe junger Menschen wird in der hochrangigen Politikdebatte der EU-Jugendminister während des Rates Bildung, Jugend, Kultur und Sport am 18. und 19. Mai 2015 erörtert werden.

„Jede Stimme und bürgernahe Initiative zählt. Es ist äußerst wichtig, eine Gesellschaft zu schaffen, die sich interessiert und kümmert. Nützliche Ideen wurden während der Konferenz vorgeschlagen und als Ministerin für Jungendangelegenheiten und Präsidentin des Jungendministerrates während der lettischen Präsidentschaft, freue ich mich darauf, das Thema politische Teilhabe von jungen Menschen am demokratischen Leben in Europa in der Diskussion der EU-Jugendminister im Mai anzusprechen“, so Mārīte Seile, Ministerin für Bildung und Wissenschaft der Republik Lettland.

„Wieder einmal war die Beteiligung junger Menschen an den Europawahlen 2014 erschreckend niedrig; nur 28% der jungen Menschen unter 25 gingen zur Wahl. Die Distanz zwischen den demokratischen Institutionen in Europa, ihren Vertretern und politischen Parteien und den jungen Bürgern Europas nimmt zu. Um zu gewährleisten, dass junge Menschen vollständig in die Gesellschaft integriert sind, müssen die EU und die Mitgliedsstaaten mehr tun. Teilhabe ist kein Luxus, sondern ein grundlegendes Menschenrecht. Die EU-Jugendkonferenz bot jungen Europäern die Möglichkeit, einen starken politischen Einfluss auf wichtige Themen auszuüben, wir erwarten jedoch, dass die Europäische Kommission und alle Stakeholder den Einfluss der jungen Menschen auf die Gestaltung der Politik in Europa genau verfolgen werden“, so Johanna Nyman, Präsidentin des Europäischen Jugendforums.

Politische Teilhabe ist, neben den sozio-ökonomischen Herausforderungen junger Europäer, von großer Wichtigkeit für die Agenda der lettischen Präsidentschaft und die Konferenz in Riga bildete eine Grundlage für die Stärkung der politischen Teilhabe junger Menschen. Die Delegierten empfohlen die Umsetzung verschiedener Maßnahmen auf lokaler, regionaler und europäischer Ebene, wie zum Beispiel:

  • Die Mitgliedsstaaten sollten die politische Bildung weiter entwickeln oder in das Curriculum auf allen Ebenen der Schulbildung aufnehmen, um eine lokale, regionale und europäische Perspektive zu fördern;
  • Die Vermittler von Bildung müssen informelle Lernmethoden miteinbeziehen, um kritisches Denken zu fördern und jungen Menschen mit unterschiedlichem sozialen Hintergrund die Entwicklung von Einstellungen und Werten zu ermöglichen, um aktiv in der Gesellschaft teilzunehmen.
  • Mit der Implementierung transparenter, nachhaltiger und gemeinschaftlicher Strukturen und der Bereitstellung finanzieller Mittel, sollten Behörden auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene die vollständige Teilhabe von Jugend-NROs in politischen Entscheidungsprozessen, die junge Menschen betreffen, gewährleisten.
  • EU-Institutionen und Mitgliedsstaaten sind dazu aufgerufen, sektorübergreifende Initiativen und langfristige Partnerschaften auf allen Ebenen mit Jugendarbeitern und NROs aufzubauen, mit dem Ziel, Wissenstransfer und die Entwicklung von Kompetenzen für die politische Teilhabe allen jungen Menschen zu ermöglichen, besonders denjenigen mit geringeren Möglichkeiten.

Weitere Diskussionen zu dem Thema Empowerment junger Menschen für die politische Teilhabe werden von Luxemburg, einem der Trio-Partner der lettischen Präsidentschaft, während der zweiten Jahreshälfte 2015 geführt werden. 

 

Die EU-Jugendkonferenz

Die EU-Jugendkonferenz findet einmal in sechs Monaten im präsidierenden Land im Rat der Europäischen Union statt. Die Konferenz in Riga wurde vom Ministerium für Bildung und Wissenschaft der Republik Lettland in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission, dem EU-Jugendforum und dem Nationalen Jugendrat Lettlands veranstaltet. Als Grundlage für die Jungendagenda der lettischen EU-Ratspräsidentschaft befasste sich die Konferenz mit Wegen des Empowerments junger Menschen durch die Anpassung des Schulcurriculums, der Förderung der Teilhabekultur in der Schule, der Stärkung von Synergien zwischen verschiedenen Stakeholdern sowie der Rolle der Jugendarbeit und der Entwicklung lokaler und direkter Demokratie. 

Strukturierter Dialog

Fünf Monate vor der EU-Jugendkonferenz wurde eine umfassende Befragung unter mehr als 40.000 jungen Menschen und politischen Entscheidungsträgern in allen EU-Mitgliedsstaaten durchgeführt. Diese Befragung, bekannt als Strukturierter Dialog, ist eine kontinuierliche gemeinsame Reflektion der Prioritäten, Implementierung und des Follow-ups der europäischen Zusammenarbeit im Bereich Jugend.

Europäisches Jugendforum

Das Europäische Jugendforum ist eine Plattform, die 98 Jugendorganisationen vertritt. In dem es die nationalen Jugendräte und internationale Jugend-NROs zusammenführt, vertritt das Europäische Jugendforum die gemeinsamen Interessen von Millionen junger Menschen in ganz Europa.

Lettischer Jugendrat

Der lettische Jugendrat (LJP) wurde 1992 von 15 Jugendorganisationen gegründet. Es ist eine Schirmorganisation für 33 Jungend- und Kinder-NROs in Lettland.

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Ieva Nora Fīrere
Expertin für Kommunikation