Pressemitteilung

Diskussion zur Stärkung des europäischen audiovisuellen Medienmarktes

Foto: Reinis Inkēns, Saeimas Kanceleja
10 März 2015

Auf der internationalen Konferenz zur „Förderung des europäischen Marktes audiovisueller Medien für die Entwicklung der europäischen Identität“ am 9. und10. März in Riga tauschten mehr als 200 Medienexperten, Vertreter von Regulierungsbehörden und politische Entscheidungsträger aus allen 28 EU-Mitgliedsstaaten ihre Meinungen und Erfahrungen aus. Die Experten waren sich einig, dass die EU-Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste aktualisiert werden müsse.

Ināra Mūrniece, Vorsitzende des Parlaments der Republik Lettland, Vaira Vīķe-Freiberga, ehemalige Präsidentin der Republik Lettland und Vorsitzende der Hochrangigen Gruppe zur Freiheit und Vielfalt der Medien in der Europäischen Union (2011-2013), sowie Dace Melbārde, Kulturministerin der Republik Lettland, wiesen darauf hin, dass die größten Herausforderungen für den europäischen audiovisuellen Medienmarkt nicht nur aus den technischen Fortschritten des 21. Jahrhunderts, sondern ebenfalls aus der Verantwortung für den Medieninhalt resultieren. Zur Bewältigung dieser Herausforderungen ist ein gemeinsamer EU-Ansatz notwendig.

„Es besteht kein Zweifel, dass die Medien und Informationen die Ansichten und Lebensweisen der Gesellschaft entscheidend prägen, indem sie die Meinungen, Entscheidungen und Handlungen des Einzelnen beeinflussen. Mit Hilfe von Worten, Symbolen und Klängen können sie zum Beispiel Menschlichkeit und Solidarität fördern und so, durch das Sammeln von Spenden, das Leben eines Kindes retten. Die Medien können jedoch ebenso zu Hass und Gewalt anstiften und so das Gegenteil erreichen. Die Frage nach der redaktionellen Verantwortung für den Medieninhalt wird daher immer wichtiger. Um unser gemeinsames audiovisuelles Umfeld weiterzuentwickeln, müssen wir gemeinsam handeln, um sowohl die Sicherheit des europäischen Informationsraumes als auch Europas gemeinsame Werte zu schützen“, so die lettische Kulturministerin Dace Melbārde während der Konferenz.

Das Programm der Konferenz konzentrierte sich auf die Erfahrungen der Mitgliedsstaaten bei der Umsetzung der Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste, insbesondere auf die aktuellen Herausforderungen und Vorschläge und wie diese in die Evaluation der Richtlinie seitens der Europäischen Kommission miteinbezogen werden können. Die Delegierten der EU-Mitgliedsstaaten sind sich einig, dass es notwendig ist, die Medienkompetenz der Nutzer und den Schutz Minderjähriger im europäischen Informationsraum zu erhöhen und die Bedeutung der Regulierungsbehörden bei der Überwachung der Medieninhalte zu stärken sowie das Herkunftslandprinzip anzuwenden. So gibt es beispielsweise Fernsehkanäle unter der Gerichtsbarkeit eines Mitgliedsstaates, die zweifellos auf die Zuschauer anderer Mitgliedstaaten, mit für diese Staaten feindlichen Inhalten, abzielen. 

Die Experten diskutieren in Arbeitsgruppen mögliche Verbesserungen bei der Medienregulierung und neue effektive Modelle, diese umzusetzen. Lorena Boix Alonso, Vertreterin der Europäischen Kommission, Leiterin der Converging Media and Content Unit bei der Generaldirektion DG Connect, betonte die Bedeutung des Austauschs bewährter Praktiken bei der Umsetzung von Medienregulierungen mit der Europäischen Kommission, da diese Beispiele für die Überprüfung der Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste sehr nützlich sein können.

Eine der Prioritäten der lettischen Präsidentschaft im Rat der Europäischen Union ist ein digitales Europa, um erste Diskussionen zur Strategie des digitalen Binnenmarkts zu fördern. Dies hat zum Ziel, Online-Grenzen zu beseitigen, Vertrauen in die Medien zu bilden, Beschränkungen abzubauen, Zugang und Konnektivität zu gewährleisten und eine digitale Binnenwirtschaft aufzubauen. 

Die Konferenz wurde vom Kulturministerium der Republik Lettland und dem lettischen nationalen Rat für elektronische Massenmedien organisiert und von der Europäischen Kommission unterstützt und mitfinanziert. Dies ist eine von drei internationalen Konferenzen, die seitens des lettischen Kulturministeriums im Rahmen der lettischen Ratspräsidentschaft organisiert werden als Teil der jährlichen Kreativitätswoche radi! 2015 (kreiere!) in Lettland.

Contact
Sintija Lase
Expert in communication