Die hochrangigen Teilnehmer, Vertreter der Zivilgesellschaft und Entwicklungsexperten tauschten sich über die Bedeutung des Europäischen Jahres für Entwicklung aus, um die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren und deren Beteiligung in der Entwicklungszusammenarbeit zu gewährleisten. Zu globalen Entwicklungsfragen wurde eine umfassende Debatte geführt, bei der die Finanzierung von Entwicklungszusammenarbeit, die Bedeutung von Good Governance und verantwortungsbewusster Institutionen für die nationale Entwicklung erörtert wurden.
Während der Podiumsdiskussion zu effektiver öffentlichen Verwaltung und Redefreiheit stellte der lettische Außenminister Edgars Rinkēvičs Lettlands Prioritäten in der Entwicklungspolitik vor: Good Governance, Menschenrechte und Gleichberechtigung der Geschlechter sowie Rede- und Pressefreiheit. Rinkēvičs unterstrich Lettlands Bereitschaft, auch weiterhin eigene Erfahrungen bei der Stärkung öffentlicher Verwaltung an die Länder der Östlichen Partnerschaft und Zentralasiens weiterzugeben. Der Minister und andere Teilnehmer betonten außerdem, dass verantwortliche öffentliche Behörden und wohlüberlegte Politik grundlegend seien für eine gute und sinnvolle Verwendung von Entwicklungshilfefonds.
In ihrer Abschlussrede ermutigte die parlamentarische Staatssekretärin des Außenministeriums Zanda Kalniņa-Lukaševica, die Teilnehmer dazu, die nächsten Entwicklungsziele nachhaltig zu erfüllen und auf die, durch die Entwicklungszusammenarbeit, erreichten Ziele stolz zu sein.
Hauptziel des Europäischen Jahres für Entwicklung ist es, Europäer und insbesondere junge Menschen zu informieren und zu mehr Engagement zu animieren, weswegen während der Veranstaltung mehrere Wettbewerbe und Aktionen lanciert wurden. Die lettische und luxemburgische Ratspräsidentschaft eröffneten den, in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission organisierten, Videowettbewerb für junge Leute „Shining Stars of Europe". Der Motorradabenteuerklub „apPasaule" („Um die Welt") präsentierte die kommende Motorradexpedition in Afrika, deren Strecke von lettischen Schülern im Wettbewerb „Entdecke Afrika für mich", der zusammen mit dem lettischen Außenministerium organisiert wurde, erarbeitet wurde. Den ganzen Tag über lud die „Lettische Plattform für Entwicklungszusammenarbeit" die Teilnehmer zu sozialen Aktivitäten ein und forderte sie auf, ihre Verpflichtung, zur globalen Entwicklung beizutragen, zum Ausdruck zu bringen.
Die Veranstaltung wurde mit einem Gastvortrag von einem der renommiertesten zeitgenössischen Forscher auf dem Gebiet der Entwicklungspolitik, dem stellvertretenden Leiter des Weltwirtschafts- und Entwicklungsprogramms an der Brookings Institution, Homi Kharas, abgeschlossen. In seinem Vortrag über die Veränderungen in der Entwicklungszusammenarbeit und die entwicklungspolitische Agenda nach 2015, betonte Homi Kharas, dass wir in einer wechselseitig verbundenen Welt leben und deshalb in allen Ländern auf der ganzen Welt Reformen erforderlich seien, um Wachstum zu gewährleisten.
An der Veranstaltung nahmen mehr als 300 Menschen aus insgesamt 38 Ländern teil, darunter Federica Mogherini, die Hohe Vertreterin der Europäischen Union für Außen- und Sicherheitspolitik, Neven Mimica, EU-Kommissarin für internationale Zusammenarbeit und Entwicklung, Vertreter von EU-Institutionen, internationalen Organisationen und NROs, die Minister für Entwicklung der EU-Mitgliedstaaten, Vertreter der Länder der Östlichen Partnerschaft und Zentralasiens, Projektteams und Forscher.
Ziel des Europäischen Jahres für Entwicklung ist es, Interesse und Bewusstsein der Öffentlichkeit für die Politik der Entwicklungszusammenarbeit der EU und Lettlands und ihre Ergebnisse zu wecken, aber auch ihre Bedeutung und die Vorteile allen Beteiligten zu erklären. Dieses Jahr werden sich die Mitglieder der Vereinten Nationen auf die globale Entwicklungsagenda für die Zeit nach 2015 im Anschluss an die globalen Entwicklungsziele einigen müssen, umso wichtiger ist es, die Öffentlichkeit für die Erreichung der zukünftigen Ziele zu engagieren. Lettland, als vorsitzendes Land im Rat der Europäischen Union, wird die Formulierung einer gemeinsamen EU-Position für die Verhandlungen bei den Vereinten Nationen leiten.
Die Eröffnung des EU-Themenjahres fand in Lettland, dem vorsitzenden Land im Rat der EU, statt und wurde vom lettischen Außenministerium in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission organisiert.