Pressemitteilung

Konferenz präsentiert Richtlinien für den Einsatz von IKT im Lernprozess

Photo: © Latvian Ministry of Education and Science
01 Juni 2015

Am 27. und 28. Mai fand die internationale Konferenz über IKT (Informations- und Kommunikationstechnologie) für die Zugänglichkeit von Informationen beim Lernen (ICT4IAL) in Riga statt. Die Konferenz präsentierte Richtlinien, die in den letzten zwei Jahren entwickelt wurden, mit besonderem Schwerpunkt auf dem Einsatz von IKT im Lernprozess, die den Zugang zu Informationen für Menschen mit besonderen Bedürfnissen erleichtern. Die Themen, die auf der Konferenz behandelt wurden, entsprechen einer der wichtigsten Prioritäten der lettischen EU-Ratspräsidentschaft – ein digitales Europa.

Die Teilnehmer der Konferenz richteten ihre besondere Aufmerksamkeit auf den Zugang von Informationen und die Instrumente, die im Lernprozess sowohl von Menschen mit, als auch ohne besondere Bedürfnisse benutzt werden. Es wurde anerkannt, dass lesbare und verständliche Informationen für Menschen mit Hör-, Seh- oder kognitiven Beeinträchtigungen notwendig seien. Die Teilnehmer legten weitere Handlungsbereiche für die Förderung der Zugänglichkeit von Informationen fest, tauschten ihre nationalen Erfahrungen aus und definierten die wichtigsten Empfehlungen für die weitere Entwicklung.

Da rund eine Milliarde Menschen oder 15 Prozent der Weltbevölkerung besondere Bedürfnisse haben (in Europa stellen Menschen mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen ein Achtel der Gesellschaft dar), waren sich die Teilnehmer einig, dass es unerlässlich sei, die Aufmerksamkeit auf den digitalen Informationsfluss zu legen. Während der Diskussionen kamen die Teilnehmer zu dem Ergebnis, dass die auf der Konferenz vertretenen Organisationen mit vielen Instrumenten, die für die Gewährleistung der Zugänglichkeit von Informationen notwendig sind, noch nicht vertraut seien, während die Instrumente, die in Kraft sind, nicht benutzt oder nicht effizient genug benutzt würden.

Die zweitägige Konferenz führte Bildungsexperten aus den Mitgliedsstaaten der European Agency for Special Needs and Inclusive Education (Agentur), Vertreter aus NRO und Spezialisten, die diese Richtlinien ausgearbeitet haben, zusammen. Die Konferenz fand im Rahmen der lettischen Präsidentschaft im Rat der Europäischen Union statt und wurde von der Agentur mit der Unterstützung des lettischen Ministeriums für Bildung und Wissenschaft und dem lettischen nationalen Zentrum für Bildung organisiert.

Das ICT4IAL-Projekt ist ein multidisziplinares Netzwerk, das von der Agentur in Zusammenarbeit mit dem European Schoolnet, der Internationalen Vereinigung der Universitäten, der UNESCO, dem DAISY-Consortium und der Globalen Initiative der inklusiven ICT (G3ICT) gebildet wurde. Die Projektaktivitäten begannen im Jahr 2013 und wurden im Dezember 2014 abgeschlossen. Die Richtlinien wurden zusammen mit den Partnern und nominierten Experten der Agentur und den Mitgliedstaaten der Partner entwickelt.

Die Richtlinien des Projekts sind als ein einfach zu bedienendes Instrument für Fachleute und Organisationen, die Informationen zum Lernprozess anbieten, konzipiert. Sie enthalten eine Reihe von Schritten, um zugängliche Materialien in Text-, Video- und Audio-Formaten zu erstellen. Mehr Informationen zum Projekt und den entwickelten Richtlinien zur Gewährung von Informationszugänglichkeit stehen auf der offiziellen Webseite zur Verfügung.

Die Agentur ist eine unabhängige Organisation, die für 29 Mitgliedsländer als Kooperationsplattform fungiert: Österreich, Belgien, Kroatien, Zypern, Tschechien, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Ungarn, Island, Irland, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, die Niederlande, Norwegen, Polen, Portugal, die Slowakei, Slowenien, Spanien, Schweden, die Schweiz und Großbritannien.

Contact
Diāna Āboltiņa
Expertin für Öffentlichkeitsarbeit, Nationales Bildungszentrum Lettlands
+371 67212415