Pressemitteilung

Vorschläge für die Beschäftigung gehörloser Menschen und für einen integrierten Arbeitsmarkt wurden unterbreitet

Projekt „Aktiv für die Zukunft“. Foto: Lettische Gehörlosen-Bund.6Projekt „Aktiv für die Zukunft“. Foto: Lettische Gehörlosen-Bund.6Projekt „Aktiv für die Zukunft“. Foto: Lettische Gehörlosen-Bund.6Projekt „Aktiv für die Zukunft“. Foto: Lettische Gehörlosen-Bund.6Projekt „Aktiv für die Zukunft“. Foto: Lettische Gehörlosen-Bund.6Projekt „Aktiv für die Zukunft“. Foto: Lettische Gehörlosen-Bund.6
28 Mai 2015

Mit der Zusammenfassung verschiedener Vorschläge wurde die Diskussionsreihe zur Beschäftigung von gehörlosen Menschen im Rahmen des Projekts „Aktiv für die Zukunft", das der Entwicklung eines integrierten Arbeitsmarkts in der Europäischen Union dient, abgeschlossen. Vertreter der Europäischen Kommission, der Regierung und des Parlaments der Republik Lettland, soziale Partner und mehr als 120 Vertreter zivilgesellschaftlicher Organisationen in der EU für gehörlose Menschen nahmen an den Diskussionen teil.

Der Workshop „Beschäftigung und Freizügigkeit" wurde am 14. Mai vom lettischen Gehörlosenbund veranstaltet. Basierend auf den Erfahrungen und der aktuellen Situation in Lettland und weiteren EU-Mitgliedsstaaten, thematisierten die Diskussionen sowohl die Herausforderungen für die Beschäftigung für Menschen mit Hörbeeinträchtigung, als auch die Wege und Methoden für die Entwicklung eines integrierten Arbeitsmarkts.

Die Diskussionsteilnehmer berichteten über die Leistungen nichtstaatlicher Organisationen, die der Beschäftigung von Menschen mit Behinderung dienen, um dadurch deren Lebensqualität zu erhöhen. Das Ergebnis der Diskussionen war, dass sich in der Zukunft Regierungen, NGOs und Kooperationspartner auf soziales Unternehmertum, geografische und professionelle Mobilität und die Wettbewerbsfähigkeit der Ausbildung von Menschen mit Behinderung auf dem gemeinsamen Arbeitsmarkt der Europäischen Union konzentrieren müssen. Die Beschäftigungsherausforderungen wurden aus der Perspektive der VN-Konvention über die Rechte der Menschen mit Behinderung besonders behandelt.

Die während des Workshops behandelten Fragen dienten als Grundlage für weitere Diskussionen, die am 15. Mai während des Seminars „Integrierter Arbeitsmarkt" stattfanden. Während des Seminars betonte Uldis Augulis, Wohlfahrtsminister der Republik Lettland, dass zurzeit bei der Bewältigung von Problemen im Zusammenhang mit der Beschäftigung von Menschen mit Behinderung mehr Beachtung der Identifizierung ihrer Fähigkeiten als der Betonung ihrer funktionellen Behinderung geschenkt werde.
Aija Barča, Mitglied des lettischen Parlaments Saeima und Vorsitzende des Ausschusses für Beschäftigung und Soziales, betonte, dass es wichtig sei, das Problem als Ganzes zu betrachten und besondere Aufmerksamkeit einem verbesserten Zugang zu Bildung, Investitionen in die Bildung, Dienstleistungen für Dolmetscher der Gebärdensprache, Steuerentlastungen für Arbeitgeber und weiteren Themen zu widmen.

Die Abgeordneten des Europäischen Parlaments und Co-Präsidenten der Arbeitsgruppe Behinderung, Ádám Kósa und Helga Stevens, betonten während des Seminars, dass eine Hörbeeinträchtigung weniger auffalle als andere Formen der Behinderung und sich die Gesellschaft dadurch gar nicht bewusst sei, dass manche Menschen Hilfe benötigen. Eine moderne Welt ohne Hindernisse durch die Verwendung moderner Technologien und täglich zur Verfügung stehender Dolmetscher für die Gebärdensprache, sowie die Bewältigung der Beschäftigungsprobleme seien die Herausforderungen für die Gesellschaft der Zukunft in allen Ländern.

Tania Tsiora, Vertreterin der Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Integration der Europäischen Kommission, betonte, dass die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung ein wichtiges Thema für die europäische Politik sei, insbesondere unter Berücksichtigung der VN-Konvention über die Rechte der Menschen mit Behinderung.

Gunta Anča, Vizepräsidentin des Europäischen Behindertenforums und Präsidentin des lettischen Dachverbands für Behindertenorganisationen SUSTENTO, wies darauf hin, dass die verantwortlichen Institutionen differenzierte Unterstützungsmöglichkeiten anbieten müssten.

Die Vertreter des Europäischen Gehörlosenbundes (EUD) präsentierten ihre Publikation über die besten Verfahrensbeispiele für die Bewältigung von Beschäftigungsproblemen in den europäischen Ländern.

Der lettische Gehörlosenbund untersuchte die Ergebnisse einer Studie zu den Beschäftigungsproblemen junger gehörloser Menschen in Lettland, die deutlich machte, dass eine größere Unterstützung benötigt werde, um die Arbeitslosigkeit junger gehörloser Menschen zu bewältigen und den Zugang zu einer professionellen Ausbildung zu erleichtern und die Verfügung von Dienstleistungen von Dolmetschern der Gebärdensprache beim Bildungserwerb zu erhöhen. Gemäß der Studie, betrachten junge Menschen Gehörlosigkeit und Kommunikationsprobleme als die bedeutendsten Hindernisse für eine Beschäftigung.

Am 16. Mai wurden die Möglichkeiten und die Notwendigkeit für gehörlose Menschen, ihre Erfahrungen und Informationen zu Beschäftigungsproblemen auszutauschen, sowie auf allen politische Ebenen über die berufliche Mobilität von Menschen mit Hörbeeinträchtigung zu informieren, während der abschließenden Sitzung „Beschäftigung von Gehörlosen in der Zukunft. Ansätze, Aktionen, Schritte" besprochen.
Markku Jokinen, Präsident des Europäischen Gehörlosenbundes, wies darauf hin, dass gehörlose Menschen Folgendes tun müssten: sozial aktiv sein, politische Vertreter wählen, die mit den Problemen von Menschen mit Hörbehinderung vertraut sind, die Verfügbarkeit der Unterstützung von Bildung und Dolmetschern der Gebärdensprache besprechen und über die Einstellung von Menschen mit funktionellen Beeinträchtigungen im Arbeitsmarkt diskutieren. Die Diskussion über die VN-Konvention über die Rechte der Menschen mit Behinderung wiederaufnehmend, betonte Colin Allen, Präsident des Weltverbandes der Gehörlosen, dass es für nachhaltige Verbesserungen wichtig sei, die wichtigsten Probleme zu identifizieren, die gemeinsam in Europa und weltweit bewältigt werden müssen.

„Aktiv für die Zukunft" ist ein staatlich finanziertes Projekt, das vom lettischen Gehörlosenbund durchgeführt wird.

Contact
Aija Sannikova
Project manager of "Latvian Association of the Deaf"
+371 25155419