Pressemitteilung

Minister beschließen die Einführung der innovativen, digitalen, inklusiven und arbeitsmarktorientierten Hochschulbildung

Photo: © National Center of Educational Technologies
15 Mai 2015

Die wichtigste Ministerveranstaltung zur Hochschulbildung in den letzten drei Jahren – die Ministerkonferenz in Jerewan und das vierte Politikforum in Bologna – wurde heute mit einer Billigung des Jerewan Communiqués abgeschlossen, ein Abkommen, das die Prioritäten der Hochschulbildung für den Zeitraum bis 2018 beinhaltet.

Einer der Hauptakzente des Ministertreffens lag auf der Notwendigkeit aller 48 Mitgliedsstaaten des Europäischen Hochschulraums (EHR), die Strukturreformen, eine gemeinsame Studienstruktur und Qualitätssicherungsstandards umzusetzen. Das Communiqué bekundet die Notwendigkeit für pädagogische Innovationen, die Nutzung des gesamten Potentials digitaler Technologien, die Stärkung der Beziehungen mit Arbeitgebern und die Förderung der Mobilität von Studenten und Mitarbeitern, insbesondere aus Konfliktgebieten und Personen aus benachteiligten Verhältnissen. Im Kommuniqué wurde außerdem betont, dass Universitäten inklusiver werden und sich auf lebenslanges Lernen konzentrieren sollten.

Die Veranstaltung wurde seitens des armenischen Staatspräsidenten, Serzh Sargsyan, eröffnet. Es nahmen rund 500 Delegierte aus allen EHR-Ländern teil, einschließlich Weißrussland, das an diesem Ministertreffen offiziell zum Mitglied des EHR ernannt wurde und sich dadurch zu einem Prozess großer Strukturreformen für die kommenden drei Jahre verpflichtete.

Während des Treffens, das von der lettischen Ministerin für Bildung und Wissenschaft, Mārīte Seile, und dem isländischen Bildungsminister, Illugi Gunnarsson, geleitet wurde, wurden die Zukunftsaussichten des Hochschulwesens und des Bologna-Prozesses im Lichte aktueller sozioökonomischer Herausforderungen wie demografische Veränderungen, Beschäftigungsquoten, wachsende Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt, technologische Entwicklungen, Migrationsströme, Konflikte und Ausgrenzung bewertet. Vor diesem Hintergrund vermerkte der EU-Kommissar für Bildung, Kultur, Jugend und Sport, Tibor Navracsics, in seiner Rede während der Eröffnungssitzung, die Notwendigkeit für neue Impulse in der Zusammenarbeit und eine Überprüfung der Prioritäten und Verpflichtungen des Bologna-Prozesses.

Durch den Bologna-Prozess und den EHR profitierten sowohl die Studenten und Lehrkräfte, als auch die Gesellschaft insgesamt davon, dass die Bildungssysteme immer vergleichbarer und die Studenten und Lehrkräfte immer mobiler und international wettbewerbsfähiger werden.

„Trotz einiger, gelegentlich kritischer Stimmen ist es offensichtlich, dass der Europäische Hochschulraum gute Fortschritte bei der Bewältigung aktueller sozioökonomischer Herausforderungen gemacht hat. Heute sprechen wir von einer Hochschulbildung, die nicht nur den Anforderungen des Arbeitsmarktes entspricht, sondern ebenfalls zu diesem beiträgt", sagte Mārīte Seile. Allerdings fügte die Ministerin hinzu, dass der Fortschritt nicht in allen Ländern gleichermaßen offensichtlich sei. „Es ist notwendig, die begonnene Arbeit fortzusetzen, um die Lern- und Unterrichtsqualität zu gewährleisten, das auf die Studenten ausgerichtete Lernen zu unterstützen und die vorteilhafte Verwendung moderner Technologien im Bildungsprozess zu erleichtern."

Neben den alle drei Jahre stattfindenden Ministertreffen, wird der tägliche Fortschritt durch die Bologna-Prozess Follow-up-Gruppe (BFUG) begleitet und überprüft, die sich im Zeitraum der lettischen EU-Ratspräsidentschaft bereits zweimal getroffen hat. Auf der Grundlage des Jerewan Communiqués wird die BFUG einen Arbeitsplan erarbeiten und diesen in den kommenden drei Jahren verfolgen. Das nächste Ministertreffen findet 2018 in Frankreich statt.

 

Europäischer Hochschulraum

Seit Beginn des Bologna-Prozesses im Jahr 1999, war die Schaffung eines einheitlichen europäischen Hochschulraums dessen Hauptziel. Der EHR – eine internationale Zusammenarbeit im Bereich Hochschulbildung, mit dem Ziel Bildungssysteme transparenter und vergleichbarer zu machen – wurde 2010 verwirklicht.

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Ieva Nora Fīrere
Expertin für Kommunikation