Im Mittelpunkt der Agenda des Treffens in Riga standen die Vorbereitungen für die Ministerkonferenz, die am 14. und 15. Mai in Jerewan, der Hauptstadt Armeniens, stattfindet sowie die Annahme des Ministercommuniqués, das die Aufgaben der Mitgliedsstaaten für die Phase bis zur nächsten Ministerkonferenz im Jahr 2018 definiert.
Die langwierige wirtschaftliche und soziale Krise in Europa, die hohe Arbeitslosenrate, die Ausgrenzung junger Menschen, der Bevölkerungsrückgang, steigende Immigration, interregionale Konflikte und politischer Extremismus sind negative Entwicklungen, denen die Hochschulbildung entgegenwirken kann, indem sie neues Wissen vermittelt und soziale Erfolge erleichtert. Die zunehmende Mobilität der Studenten und Dozenten fördert gegenseitiges Verständnis und ein gemeinsames Wissensniveau. Technologische Entwicklung spielt eine immer wichtigere Rolle in der Hochschulbildung.
In den kommenden Jahren ist es die Aufgaben der Mitgliedsstaaten des Bologna-Prozesses, die Qualität und Relevanz des Lernens und Unterrichtens zu verbessern, um Lernerfolge mit Beschäftigungsmöglichkeiten zu verknüpfen und notwendige Strukturreformen zu implementieren.
Die Teilnehmer des Treffens empfohlen während der Ministerkonferenz ebenfalls, die Zulassung der Republik Belarus zum Bologna-Prozess zu erwägen, unter der Bedingung, dass Belarus konkrete Hochschulreformen in den nächsten drei Jahren implementiert.
Die vor 15 Jahren unterzeichnete Bologna-Deklaration fasste die Fortschritte der 29 Länder in Hinblick auf einen gemeinsamen europäischen Bildungsraum zusammen – eine Region, in der sich ihre Bürger intellektuell frei bewegen können, da die in einem Land erworbene Hochschulbildung in den übrigen Ländern verstanden und anerkannt wird. Die Anzahl der Mitgliedsstaaten ist seit 1999 kontinuierlich gestiegen und hat derzeit 47 erreicht.
Um die Resultate des vorherigen Zeitabschnitts zu bewerten und das Arbeitsprogramm für den kommenden Zeitraum zu bestätigen, treffen sich die Minister der Länder, die am Bologna-Prozess teilnehmen, alle drei Jahre. Zwischen den Ministerkonferenzen werden die Entwicklungen des Bologna-Prozesses von der Bologna Follow-up Group beobachtet.