In ihrer Ansprache an die Teilnehmer des Treffens der Innovative Public Services Group (IPSG) und Human Resources Working Group (HRWG) des Europäischen Netzes der öffentlichen Verwaltungen (EUPAN), betonte die Leiterin der lettischen Staatskanzlei, Elina Dreimane:
„Das größte Kapital der öffentlichen Verwaltung sind die Menschen, die die Dienstleistungen erbringen, Entwürfe von Rechtsakten entwickeln und die öffentliche Verwaltung modernisieren. Es sind die Menschen, die den Staat und die Europäische Union durch ihre intellektuelle Arbeit weiterentwickeln."
Am zweitätigen Treffen nahmen führende Experten der öffentlichen Verwaltung aus den EU-Mitgliedsstaaten, Norwegen, der Türkei und der Europäischen Kommission teil. Die Teilnehmer des Treffens diskutierten über den bisherigen Fortschritt der Regierungsreformen auf EU-Ebene mit folgenden Schwerpunkten: effizientere öffentliche Verwaltung, Implementierung von Reformen, öffentliche Beteiligung und digitale Technologien, grenzüberschreitende Dienstleistungen, Führungskräfte in der öffentlichen Verwaltung, Organisationskultur und öffentliche Behörden als attraktiver Arbeitgeber für junge Menschen.
„Lettland schätzt sehr die Erfahrungen anderer Länder bei der Entwicklung der öffentlichen Verwaltung; wir bewerten die besten Verfahren und versuchen, die öffentliche Verwaltung optimal zu entwickeln", so Elita Dreimane. Sie wies darauf hin, dass Lettland bereits große Erfolge bei der Reform der öffentlichen Verwaltung erzielt habe. So entwickelte Lettland u.a. sowohl eine Webseite, auf der jeder Bürger von unverhältnismäßigem Verwaltungsaufwand berichten kann; als auch eine mobile Applikation zur Leistungsbewertung von öffentlichen Verwaltungsbehörden; führte ein System der Arbeitszeiterfassung für die ganze öffentliche Verwaltung sowie die elektronische Zirkulation von Dokumenten der öffentlichen Verwaltung ein.
Nichtsdestotrotz haben wir den Gipfel noch nicht erreicht und es gibt in der öffentlichen Verwaltung immer etwas zu verbessern", sagte Elita Dreimane.
Die Innovative Public Services Working Group konzentrierte sich auf die Einbeziehung der Öffentlichkeit in die öffentliche Verwaltung, die Stärkung der zentralen Regierungsfunktionen und die Entwicklung einer Tool Box, mit den besten Verfahrensbeispielen aller EU-Mitgliedsstaaten. Die Experten kamen zu der Schlussfolgerung, dass es möglich sei, die Effizienz der Reformen der öffentlichen Verwaltung weiterhin zu erhöhen, da Risiken identifiziert werden konnten und die Vorteile der Reformen eindeutig sind.
In der Diskussion über die Möglichkeiten, die die neuen Technologien für die Einbeziehung der Öffentlichkeit bieten, lobten die Experten die in Lettland entwickelte „Fußball"-Applikation, die es ermöglicht, die Arbeitsqualität öffentlicher Einrichtungen direkt zu bewerten. Die neuen Technologien spielen eine zunehmende Rolle für die öffentliche Beteiligung in Entscheidungsprozessen. Die Teilnehmer stimmten darin überein, dass die Technologien es erlauben, Verbesserungen bei den Arbeitsprozessen der öffentlichen Verwaltung in enger Zusammenarbeit mit den Bürgern durchzuführen.
Lettische Experten wiederholten, dass öffentliche Verwaltungen weiterhin das Prinzip eines zentralisierten Ansatzes verfolgen sollten, so dass Kunden nicht die gleichen Dokumente mehrmals einreichen müssen. Die Behörden sollten zentralisiert werden und auch sektorübergreifende Dienstleistungen anbieten.
Die Teilnehmer des Treffens der Human Resources Working Group diskutierten über die Rolle von Führungskräften in der öffentlichen Verwaltung und wie sich diese in der modernen Welt verändern. Zusätzlich tauschten sich die Teilnehmer über ihre Erfahrungen der Organisationskultur und deren Besonderheiten in verschiedenen kulturellen Kontexten aus.
Bezüglich der Jugendarbeitspolitik suchten die Teilnehmer nach Lösungen, um die Zusammenarbeit zwischen der öffentlichen Verwaltung und jungen Menschen zu verbessern und so ihr Interesse für die Arbeit in der öffentlichen Verwaltung zu wecken. Zur gleichen Zeit, erkannten die Experten, dass die EU-Mitgliedsstaaten durch alternde Arbeitskräfte gekennzeichnet sind.
Hauptziel der Innovative Public Services Working Group und der Human Resources Working Group des EUPAN ist es, die Einführung kundennaher öffentlicher Verwaltungen zu gewährleisten, sowie Reformen und Verbesserungen im Bereich öffentliche Verwaltung zu fördern. Die Staatskanzlei wird die Resultate des Treffens an die Europäische Kommission weiterreichen, so dass diese für die Entwicklung der Personal- und öffentliche Verwaltungspolitik der EU-Verwaltung zur Verfügung zu stehen.
Zum Europäischen Netz der öffentlichen Verwaltungen (EUPAN)
Die Aufgabe des EUPAN ist es, die Leistung, Wettbewerbsfähigkeit und Qualität der europäischen Institutionen der öffentlichen Verwaltung durch die Entwicklung neuer Instrumente und Methoden im Bereich der öffentlichen Verwaltung zu verbessern, die auf dem Austausch von Erfahrungen, Meinungen und bewährten Praktiken der Teilnehmer basieren. Die Mitglieder des EUPAN sind Vertreter von Institutionen, die für Fragen der öffentlichen Verwaltung in den EU-Mitgliedsstaaten, Norwegen und der Türkei verantwortlich sind sowie Vertreter der Europäischen Kommission und des Europäischen Instituts für öffentliche Verwaltung.
Während der lettischen EU-Ratspräsidentschaft führt die Staatskanzlei den Vorsitz der EUPAN Arbeitsgruppen und gewährleistet, dass gemeinsam definierte Ziele erreicht werden. Während der Vorbereitungen für die EU-Ratspräsidentschaft definierte Lettland gemeinsam mit Italien und Luxemburg, welche Politikfelder für das Präsidentschafts-Trio besondere Aufmerksamkeit genießen. Hierzu gehört die Überarbeitung der zukünftigen Rolle der öffentlichen Verwaltung in Hinblick auf zwei Ziele: eine innovative, offene öffentlichen Verwaltung, die Vertrauen und Ehrlichkeit fördert sowie effektive, konstante und transparente öffentliche Dienstleistungen.