Pressemitteilung

Experten des Europäischen Netzes für Kriminalprävention tauschen Erfahrungen über sekundäre Viktimisierung aus

EUCPN first board meeting. Photo: Ministry of Interrior
05 März 2015

Am 3. und 4. März fand in der Lettischen Nationalbibliothek die Vorstandssitzung des Europäischen Netzes für Kriminalprävention statt. Hochrangige Staatsbeamte, verantwortlich für die Koordination und die Weitergabe von Informationen über die Kriminalpräventionspolitik der Mitgliedsstaaten, nahmen an dem Treffen teil.

Das Europäische Netz für Kriminalprävention (EUCPN) fördert den Informationsaustausch zur Kriminalprävention und Strategien zur Kriminalitätsreduzierung. Während des Treffens am 4. März konzentrierte sich das Team des EUCPN auf die Prävention sekundärer Viktimisierung. Das Thema Prävention sekundärer Viktimisierung wurde vom lettischen EUCPN-Team bestimmt und bezieht sich auf die wichtigste Aufgabe der Polizei und anderer Autoritäten: Die Unterstützung der Bürger und die Gewährleistung eines hohen Maßes an Sicherheit sowie Kriminalprävention.

Ilze Bērziņa-Ruķere, Vorsitzende der EUCPN, sagte nach der zweitägigen Veranstaltung: "Die Teilnehmer bestätigten die Aktualität des Themas sekundäre Viktimisierung in allen EU-Mitgliedsstaaten. Während der Sitzung einigten sich die Teilnehmer auf die Erarbeitung eines Handbuchs zur sekundären Viktimisierung in 2016. Gemeinsam mit den sich anschließenden luxemburgischen und niederländischen EU-Ratspräsidentschaften, wird die lettische Präsidentschaft eine Arbeitsgruppe zur Entwicklung einer mehrjährigen Strategie für das Europäische Netz für Kriminalprävention für die Jahre 2016-2020 leiten".

Während der ersten Tagung am 3. März, verabschiedeten die Mitglieder den EUCPN-Jahresbericht für 2014. Anschließend diskutierten und erarbeiteten die Teilnehmer ein Arbeitsprogramm für 2015. Im Fokus der Diskussion stand die Auswertung der Resultate der Best-Practice-Konferenz (EUCPN BPK) und kommende Projekte des EUCPN.

Am 4. März wurden Präsentationen zur Prävention sekundärer Viktimisierung in den EU-Mitgliedsstaaten gehalten, einschließlich sekundärer Viktimisierung älterer Menschen und häusliche Gewalt, sowie aktuelle Polizeiinformationen bezüglich des Monitorings der Opfer im Einklang mit dem Recht auf Verteidigung in Europa.

Myria Vassiliadou, EU-Koordinatorin für die Bekämpfung des Menschenhandels in der Generaldirektion Inneres, erörterte das Thema Prävention sekundärer Viktimisierung im Zusammenhang mit dem Menschenhandel und wies darauf hin, dass

"der Ansatz im Bereich Bekämpfung des Menschenhandels gleichzeitig auf Prävention, Schutz und Strafverfolgung basiert. Deshalb sieht die EU ein strenges rechtliches und politisches Rahmenwerk vor. Es ist äußerst wichtig, die Opfer zu schützen. Nicht weniger bedeutend ist die Zusammenarbeit der Institutionen und Autoritäten in den Bereichen Justiz und Inneres der Mitgliedsstaaten."

Maria McDonald, Koordinatorin der Allianz für die Opfer von Menschenrechtsverletzungen (Victims’ Rights Alliance), stellte die Implementierung einer Richtlinie für Opfer in Irland vor. Die Richtlinie wird im November 2015 in Kraft treten und Opfern besondere Schutzrechte garantieren. Darüber hinaus erläuterte McDonald eine Umfrage, die in Zusammenarbeit mit verschiedenen Gruppen von Opfern erstellt wurde über die alltäglichen Beratungsprozesse.

Andis Rinkevics, Leiter der Einheit Verbrechensprävention der lettischen Staatspolizei, präsentierte das Projekt „Prävention sekundärer Viktimisierung in der Polizei“ und informierte über jüngste Projekte der lettischen Staatspolizei zur Verbesserung der Qualität des Polizeidienstes für die Opfer verschiedener Verbrechen. Die lettische Staatspolizei dankte außerdem den lettischen NROs, die an der Tagung teilnahmen und ihre professionelle Erfahrung bei der Unterstützung von Verbrechensopfern zur Verfügung stellten.

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Gunta Skrebele
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