Pressemitteilung

Das #mindpower Projekt trifft den langjährigen Direktor der Wiener Staatsoper Ioan Holender

06 März 2015

In der aktuellen Episode der #mindpower Kurzfilmreihe treffen sich zwei ehemalige Exilanten – der lettische Dichter Rainis und der langjährige Direktor der Wiener Staatsoper Ioan Holender.

Ioan Holender wurde 1935 in Rumänien in einer Familie jüdischer Herkunft geboren. Er studierte Maschinenbau, aber wurde als Teilnehmer am Studentenaufstand exmatrikuliert. Nach dem Umzug nach Österreich begann er, Gesang zu studieren. Von 1992 bis 2010 arbeitete er als Direktor der Wiener Staatsoper und wurde somit der Direktor in der Geschichte der Oper mit der längsten Amtszeit. Aktuell arbeitet Holender nicht nur als Berater für die Metropolitan Oper in New York und das Frühlingsfest in Tokyo, sondern auch als künstlerischer Direktor des George Enescu Festivals in Bucharest. Er hält Vorlesungen an der Universität Wien und ist Jury-Mitglied verschiedener internationaler Gesangswettbewerbe.

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Das Filmen der #mindpower Episode. Foto: Juris Podnieks Studio

Der lettische Dichter Rainis war auch ein rastloser Mensch. Aus Angst vor Verfolgung emigrierte er mit seiner Frau, der Dichterin Aspazija, nach der Revolution von 1905 in die Schweiz. Bis 1920 lebten sie im kleinen Dorf Castagnola, in der Nähe des Luganer See. Nach seiner Rückkehr nach Lettland nahm Rainis erneut am kulturellen Leben teil und diente dem Nationalen Theater mehrere Jahre als Direktor. Das #mindpower Projekt ist dem 150.Jubiläum der beiden Dichter gewidmet.

In der neunten Episode des #mindpower Projekts interpretiert Ioan Holender einen Aphorismus, den Rainis am 13.Dezember 1921 verfasste und der die Unveränderlichkeit des menschlichen Lebens ungeachtet der Höhepunkte, die während dessen möglicherweise erreicht werden, thematisiert. Entfaltet  ein Mensch nicht seine innere Welt, so verlieren die Erfolge der äußeren Welt an Bedeutung.

Wir leben alle in einem engen Kreis, wir sehen stets ein und dasselbe, treffen ein und dieselben Leute. Und wenn wir auch aus unserem Kreis hinausgerissen werden, kehren wir doch immer wieder zurück. Auch das Leben der meist umhergestoßenen und am raschesten entwurzelten Menschen ist im Großen und Ganzen so eintönig, dass es einen öden würde, ein zweites Mal zu leben. Wir leben in einem begrenzten Kreis – da muss das Leben, so es in der Breite nicht möglich ist, in die Tiefe geführt werden“, schrieb Rainis.

Die Episode wurde in der Wiener Staatsoper und der Lettischen Nationaloper während der Musikpreisverleihung des „Goldenen Mikrofons“ gefilmt. Dort hatten Rainis und Aspazija (dargestellt durch den lettischen Musiker Goran Gora und die Journalistin Eva Ikstena-Strapcāne) die Ehre, dem hervorragenden lettischen Dichter, Jānis Peters, den Preis für sein Lebenswerk zu überreichen.

#mindpower ist ein Projekt, das aus 29 Kurzfilmen besteht, in denen berühmte Persönlichkeiten aus allen EU-Mitgliedsstaaten Auszüge aus den Werken von Rainis und Aspazija in ihrer eigenen Sprache lesen und ihnen ihre eigene kulturelle Färbung geben. Das Projekt ist ein Teil des Kulturprogramms der lettischen Ratspräsidentschaft.

Jede Woche wird ein neues Video auf der Webseite der Ratspräsidentschaft EU2015.LV und den sozialen Netzwerken Youtube und Facebook veröffentlicht.

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Linda Jākobsone
Abteilungsleiterin Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit