Pressemitteilung

Für die Verringerung der Jugendarbeitslosigkeit ist eine verbesserte sektorübergreifende Zusammenarbeit notwendig

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26 Februar 2015

Für die Verringerung der Jugendarbeitslosigkeit ist eine engere sektorübergreifende Zusammenarbeit bei der Definition, Umsetzung und Evaluierung der Beschäftigungspolitik, der Identifizierung der aktuellen und zukünftigen Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt, der Entwicklungsförderung und der Anerkennung von Fähigkeiten und Kompetenzen, die nicht formal erworben wurden, Berufsberatung und ähnliches notwendig.

Dies wurde in den Empfehlungen, die während des zweiten Jugendforums der Östlichen Partnerschaft am 25. Februar erarbeitet wurden, hervorgehoben. Die Empfehlungen beinhalten wichtige Maßnahmen, die zur Verringerung der Jugendarbeitslosigkeit seitens der Regierungen und wichtiger Akteure der Europäischen Union (EU) und der östlichen Partnerschaftsländer realisiert werden sollen. Die Empfehlungen werden während des Rigaer Gipfeltreffens der Östlichen Partnerschaft im Mai 2015 präsentiert und in die Deklaration des Gipfelreffens einbezogen.

„Aktuell bietet die Europäische Union verschiedene Möglichkeiten und finanzielle Unterstützung für die Förderung von Jugendbeschäftigung und Beschäftigungsfähigkeit an. Jedoch sind die Maßnahmen ohne die Zusammenarbeit und gemeinsame Vision der Stakeholder nicht effektiv genug", erklärt Vladislava Šķēle, Koordinatorin des Forums, „sektorübergreifende Zusammenarbeit hat das höchste Potential, die Herausforderung Jugendarbeitslosigkeit zu meistern".

Teilnehmer des Forums betonten, dass die Fähigkeiten, die durch informelles Lernen, Freiwilligenarbeit und internationale Mobilität erlangt werden, noch immer nicht in der formalen Bildung und auf dem Arbeitsmarkt anerkannt würden. Um Bildung und Training zu garantieren, die den Anforderungen des Arbeitsmarkts genügen, sei der Unternehmenssektor mehr in die Ausarbeitung und Realisierung von Bildungsprogrammen einzubeziehen. Es sei weiterhin von großer Bedeutung, Freiwilligenarbeit zu unterstützen, Jungunternehmertum zu fördern und Arbeitgeber zu motivieren, Jugendliche einzustellen, die auf Grund fehlender Arbeitserfahrung auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt sind.

„Diese Empfehlungen bieten allgemeine Leitlinien unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Gegebenheiten in den jeweiligen Staaten der EU und der Östlichen Partnerschaft. Für ihre Umsetzung in der Praxis, ist es wichtig, dass jeder Sektor die Bedeutung der vorgeschlagenen Schritte versteht, Initiative ergreift und teilnimmt", so Šķēle.

Am 10. und 11. Februar führte das zweite Jugendforum der Östlichen Partnerschaft mehr als 260 Teilnehmer aus 30 verschiedenen Ländern zusammen. Zentrale Akteure für die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit nahmen am Forum teil. Darunter Jugendarbeiter und Arbeitgeber, Personalfachleute, Unternehmer, Repräsentanten von Ministerien, internationalen Organisationen und Bildungseinrichtungen, Entscheidungsträger der Jugendpolitik, Forscher und Jugendliche selbst. In Kooperation mit 10 lokalen und internationalen Partnern wurde das Forum von der Agentur für Internationale Jugendprogramme des lettischen Ministeriums für Bildung und Wissenschaft organisiert und dadurch selbst zu einem Beispiel sektorübergreifender Zusammenarbeit.

Jugendbeschäftigung zählt zu einer der Prioritäten der EU. Ende 2014 variierte die Jungendarbeitslosigkeit von 7,2% in Deutschland und 17% in Lettland bis hin zu 51,4% in Spanien. Insgesamt sind in Europa ungefähr fünf Millionen junge Menschen unter 25 Jahren arbeitslos. Studien bestätigen, dass sich Arbeitslosigkeit bei jungen Menschen langfristig negativ auf das Wohlbefinden und Selbstvertrauen sowie auf Einkommen und zukünftige Karriereaussichten auswirkt.

Dieses Jahr hat die Agentur für Internationale Jugendprogramme das Proti und Dari! Programm gestartet. In Zusammenarbeit mit ihren strategischen Partnern werden lokale Behörden mehr als 5000 jungen Menschen im Alter von 15 bis 29 unterstützen. Das Programm wird bis Dezember 2018 laufen. Die Finanzierung beträgt neun Millionen Euro, von denen der Europäische Sozialfonds 7.65 Millionen übernimmt.

Der vollständige Text der Empfehlungen ist auf der Webseite des Jugendforums zu finden.

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Ieva Nora Fīrere
Expertin für Kommunikation