Pressemitteilung

Experten betonen Bedeutung der Cyberverteidigung für Europas Sicherheit

Foto: Bundeswehr/Wilke
27 März 2015

Am 25. und 26.März diskutierten Experten während der Konferenz „Cyberverteidigung in Europa“ über Cyberverteidigung und kamen zu dem Ergebnis, dass die Bedeutung der Cyberverteidigung in Hinblick auf die aktuelle Sicherheitslage angemessen bewertet werden sollte.

Dr. Katrin Suder, Staatssekretärin des Verteidigungsministeriums der Bundesrepublik Deutschland, betonte die zunehmende Bedeutung der Cyberverteidigung für den militärischen Sektor und befürwortete eine engere Zusammenarbeit zwischen dem Sicherheits- und Wirtschaftssektor innerhalb Europas. „Cyberverteidigung ist definitiv ein Teamsport“, so Dr. Katrin Suder in ihrer Eröffnungsrede.

„Wir müssen einige verbreitete Mythen über Cyberverteidigung aus dem Weg räumen, um uns der aktuellen Sicherheitslage anzupassen: Erstens ist Cyberverteidigung nicht nur eine Frage der Technik. Es ist vorrangig eine strategische Angelegenheit. Cyberangriffe betreffen die Politik, Industrie und Unternehmen und dies erfordert eine angemessene Antwort. Zweitens, um Cyberangriffe zu bekämpfen und eine Verteidigungsstruktur aufzubauen, ist es notwendig, das gesamte Bild zu erfassen. Unabhängig davon, ob es sich um einen zwischenstaatlichen Konflikt, einen Terrorangriff, das Versagen eines Staates oder einer nationalen Regierung oder einen Cyberangriff auf den Staat handelt, wird es immer eine Ursache dafür geben. Jeder Cyberangriff sollte in einem breiteren Kontext betrachtet werden“, betonte Jānis Sārts, Staatssekretär des Verteidigungsministeriums der Republik Lettland während seiner Grundsatzrede.

Wie bereits berichtet wurde, möchte das lettische Verteidigungsministerium die Konferenzergebnisse und Empfehlungen den EU-Mitgliedsstaaten und relevanten EU-Institutionen präsentieren, um die Cyberverteidigung in Europa weiter zu verbessern. Es wird erwartet, dass die Konferenz und ihre Resultate einen wertvollen Beitrag zu den Debatten über dieses relativ neue Thema in der EU leisten werden.

In Hinblick auf die wachsende Bedeutung des Themas Cyberverteidigung in der aktuellen Sicherheitsagenda, ernannte die Lettische Präsidentschaft im Rat der Europäischen Union in der ersten Hälfte des Jahres 2015 ein „Digitales Europa“ zu einer ihrer drei politischen Prioritäten. Cybersicherheit und -verteidigung bilden einen bedeutenden Bestandteil dieser Priorität.

Die Konferenz „Cyberverteidigung in Europa“ fand am 25. und 26. März in Berlin statt und wurde von den Verteidigungsministerien Lettlands und Deutschlands veranstaltet. Fragen der Cyberverteidigung wurden in vier Panel besprochen – Auswirkungen des rechtlichen Rahmens der EU-Cyberverteidigung; die gegenseitige Verteidigungs- und Solidaritätsklausel der EU im Kontext der Cybersicherheit; Cyberverteidigung in militärischen Operationen der EU; und zivil-militärische Zusammenarbeit bei der Cyberverteidigung.

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