Lettland

Wirtschaft

Schaut man sich Lettland auf der Karte an, könnte man meinen, dass alles bereits klar ist. Die Hälfte des lettischen Territoriums ist mit Wäldern bedeckt und die andere Hälfte sind hauptsächlich ländliche Gebiete: Holz und Landwirtschaft sind demnach die wichtigsten Gewerbe. Die lange Küstenlinie lässt außerdem auf Fischerei schließen.

Das mag zwar alles richtig sein, es gibt jedoch mehr als nur eine Geschichte über die lettische Wirtschaft und Industrie, nämlich solche, die erzählen, was wir tun, um unser Land mit Kreativität und den verfügbaren Ressourcen weiterzuentwickeln.

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Die lettische Wirtschaft ist bekannt für…

Lettisches Holz. Die Verarbeitung und der Export von Holz sind hier kein neuer Trend. Lettische Kiefern sind in Weinkellern von Porto zu finden und werden auch zur Manufaktur von Großseglern verwendet. Lettisches Holz wird geschätzt und wir fügen ihm besonderen Wert und Geschichten hinzu.

Die Holzproduktion entspricht 21.5% unserer Industrie, davon werden 73,2% exportiert, was wiederum 14,9% des gesamten lettischen Exports ausmacht.

Sperrholz ist das wichtigste Produkt. Zu den vielen anderen Produkten, die wir aus Holz fertigen, gehören Papier, Musikinstrumente und Möbel bis hin zu kreativen Blickfängern wie Halsbinden, die anstatt aus Stoff, aus Holz hergestellt sind.


Digitale Lösungen. Zwei Millionen Letten halten das Land in Bewegung, sie lösen tägliche Probleme und bewältigen Herausforderungen. Zeit ist wertvoll, aber wir wissen was hilft: digitale Lösungen.

Hierfür haben wir eine gute Grundlage – vor zwanzig Jahren gab es in Lettland nur in einem Gebäude Internet, heute jedoch haben wir eines der Schnellsten weltweit.

  • Mit 71 verschiedenen E-Dienstleistungen des Staates und der Kommunalverwaltungen (Latvija.lv) umgehen wir Warteschlangen
  • Unsere Sprache wird zwar nicht von vielen Menschen gesprochen, doch wir haben hervorragende Werkzeuge entwickelt, um ihre Online-Übersetzung zu vereinfachen (Tilde)
  • Wir lieben Eishockey und unsere digitale Lösung ist bei Spielen auf der ganzen Welt eine große Hilfe (PlayGineering)
  • Datenvisualisierung hat Dank Lettlands einen neuen Höhepunkt erreicht (Infogr.am)
  • Unsere Bibliotheken sind nicht nur Heimat vieler gebundener Bücher, sondern auch im Netzwerk der Online-Bibliotheken (Trešais tēva dēls, Gaismas tīkls) finden sich zahlreiche Informationen zur lettischen Geschichte.
  • Futbols (Fußball) ist eine App der lettischen Staatskanzlei, die es Nutzern ermöglicht, staatliche Dienstleistungen zu bewerten und damit ihre Effizienz zu steigern. Es ist eine der Top 5 m-Government&Participation Applikationen weltweit


Economy 1
Foto: EU2015.LV

Lage und Transport. Die geographische Lage Lettlands macht das Land zu einem perfekten Verkehrsknotenpunkt. Wir haben ein 1859km langes Schienennetz, 20 000 km Landstraße, drei, im Winter eisfreie Häfen und den Flughafen Riga. Mit Leichtigkeit vereinen wir den Europäischen und Asiatischen Markt, bringen Güter binnen 24 Stunden in die anderen Baltischen Staaten, nach Helsinki, Stockholm und Warschau und in 48 Stunden nach ganz Skandinavien.


Ein hohes Maß an Geschlechtergleichstellung. Lettland ist ein gutes Beispiel für das Gleichgewicht der Geschlechter und verfügt über eine hohe Anzahl an Frauen in Führungspositionen. In der Tat weist Lettland die höchste Proportion (über 40%) von Frauen in Spezialisten- und Managementpositionen innerhalb der EU auf. Auch im weltweiten Vergleich befindet sich Lettland auf Platz 12 des "Global Gap Reports" des Weltwirtschaftsforums.

Gender equality
Foto: EU2015.LV
Lettlands Gesellschaft ist modern, tolerant, offen und multilingual; sie fördert Gleichberechtigung und ihre Traditionen wurzeln tief in der jahrhundertealten europäischen Kultur und eben diese Faktoren sind ebenfalls für den Wirtschaftssektor förderlich. Menschen mit verschiedenen ethnischen und religiösen Hintergründen oder sexuellen Orientierungen können sich in Lettland willkommen fühlen. Insgesamt glauben 52% der Befragten, dass ethnische Diskriminierung in Lettland selten sei, im Vergleich zu 37% des EU-Durchschnitts (2012 Eurobarometer Umfrage).