Indem er leise und beinahe abgeschieden während den dunklen Tagen der sowjetischen Zeiten in Lettland arbeitete, erschuf Visvaldis Ziediņš (1942-2007) eine bemerkenswerte Anzahl von über 3000 Skulpturen, Zeichnungen, Gemälden und Installationen. Diese Werke thematisieren eine Reihe von menschlichen Erfahrungen, die von den Weiten des Kosmos und den Geheimnissen der Religion bis hin zu den verborgenen Strukturen der Natur und der Absurdität der menschlichen Zivilisation ragen. Ziediņš benutzte Materialien, die zur Hand waren, und erschuf seine Werke aus einfachen und alltäglichen Materialien. Dazu zählen zerkleinerte Dosen, Treibholz, alte Werkzeuge, Flaschenverschlüsse, Marmeladeboxen und verworfene Verpackungsmaterialien. Obwohl in Hinsicht auf Material und physischen Bedingungen begrenzt, war es seine Vorstellungskraft nicht.

Die Ausstellung wird die Werke von Ziediņš durch Assemblierungen und Kollagen betonen, und sich besonders auf Werke konzentrieren, die seine Fähigkeit, über die künstlichen Grenzen erstellt von nationalen Grenzen, politische Ideologien und vorher festgelegten sozialen Netzwerken, zu springen, unterstreichen. Eine Reihe von geistreichen und durchdringenden Selbstporträts in verschiedenen Medien wird ebenfalls ausgestellt.

Visvaldis Ziediņš besuchte die Abteilung Dekoratives Design der Universität der angewandten Künste in Liepāja. Er trat nicht in die lettische Kunstakademie ein, da er davon überzeugt war, dass seine professionelle Erstausbildung genügte, um sein ganzes Leben kreativen Investigationen zu widmen, die unabhängig vom sowjetischen Kunstsystem erfolgten.

Die Ausstellung wird am 12.Juni um 17.30 Uhr offiziell eröffnet.